Es gibt nicht viele Indie-MMORPGs, die großes Interesse erregen – Ashes of Creation jedoch ist ein Spiel, auf das sich derzeit viele freuen. Wir stellen den Titel vor und erklären, was so interessant an ihm ist.
Im Sommer 2017 starteten die Intrepid Studios die Kickstarter-Kampagne für ein neues MMORPG namens Ashes of Creation. Die anfängliche Skepsis “Noch ein MMORPG auf Kickstarter?” wich schnell Erstaunen und Interesse. Denn Ashes of Creation trifft einen Nerv bei den Spielern, an dem andere Genre-Vertreter vorbei schrammen. Könnte Ashes of Creation das westliche AAA-MMORPG sein, auf das so viele von uns warten?
Die Rückkehr zu alten Tugenden
Moderne MMOs scheinen sich immer mehr von den Wurzeln des Genres zu entfernen. Das fängt bei den Kampfsystemen an, die immer actionorientierter werden und geht <span class="glossaryLink " title="Glossar: BiS" data-cmtooltip="
„>bis zur Möglichkeit, die Spiele auch komplett alleine durchspielen zu können – so, als wären es Single-Player-RPGs.
Echte Herausforderungen, Gruppeninhalte, taktische Kämpfe und die Möglichkeit, wirklich etwas für sich in der Welt erreichen zu können, scheint immer häufiger beim Design unter den Tisch zu fallen. Nicht so bei Ashes of Creation. Die Fans hatten schnell den Eindruck, dass hier echte MMORPG-Liebhaber am Werk sind, ein Spiel zu entwickeln, das sich auf all die alten Tugenden besinnt.
Ashes of Creation wirkt, als hätten sich die Entwickler die MMORPGs vor etwa fünfzehn Jahren vorgenommen, all das herausgepickt, was damals gut ankam und dies mit einer Reihe neuer Features garniert, um die Evolution herbeizuführen, die sich Fans schon damals gewünscht haben. All das wird in ein grafisches Gewand verpackt, das dank Unreal Engine 4 modern und wunderschön aussieht.
So erhofft sich das Team, nicht nur MMO-Veteranen anzusprechen, sondern auch neue Spieler zu begeistern.
Eure Taten haben echte Auswirkungen
Bei Ashes of Creation handelt es sich im Prinzip um eine Sandbox. Ihr seid nicht darauf festgelegt, einer vordefinierten Story zu folgen. Zwar gibt es auch Quests, die kleine Abenteuer-Geschichten erzählen, die wirkliche Story schreiben aber die Spieler selbst – und zwar von Server zu Server auf unterschiedliche Art.
Dies soll mit einem hoch interessanten System gelingen, das auf sogenannten Nodes basiert. Die Spielwelt ist in diese Nodes eingeteilt, welche im Grunde das Herz eines Gebiets darstellen. Nachdem ihr euch euren Helden aus 64 Klassen und acht Völkern erschaffen habt, startet ihr in einem der Gebiete.
Jetzt seid ihr frei darin, das zu tun, was ihr tun möchtet. Allerdings müsst ihr dabei immer bedenken, dass jede eurer Taten auch Konsequenzen hat – und zwar für die Nodes, die Knotenpunkt.
Der Node zeichnet im Prinzip die Aktivitäten der Spieler in seiner Nähe auf und reagiert entsprechend darauf. Jedem Node liegt eine kleine Siedlung zugrunde, die mit den Taten der Spieler wächst.
Sammelt ihr beispielsweise durch Kämpfe oder das Erledigen von Quests Erfahrungspunkte, dann tut dies auch die Node – und zwar im selben Bereich. Wird viel Bergbau betrieben, dann entwickelt sich die Siedlung zu einer Bergbau-Stadt. Angelt ihr viel, dann entsteht ein Fischerdorf.
Das alles umfasst auch Housing in der offenen Welt. Ihr könnt in der Nachbarschaft oder weit abgelegen euer eigenes Heim verwirklichen. Und je nach Bedarf, nutzt ihr euer Land etwa, um eine Farm oder eine Schmiede euer eigen zu nennen, was bisweilen an ArcheAge erinnert.
Ihr verändert ganze Spielgebiete
Die Node wirkt sich aber nicht nur auf die Siedlung aus, die von einer Ansammlung von Hütten bis zu einer Metropole anwachsen kann, sondern auf das gesamte Gebiet. Baut ihr etwa viel Holz in einem nahe gelegenen Wald ab und übertreibt es hier, weil ihr mit dem Rohstoff Profit erwirtschaften wollt, dann erweckt dies einen Waldgeist, der euch das Leben schwer macht.
Lebt ihr dagegen im Einklang mit der Natur, dann öffnet sich für ein neuer Pfad durch den Wald, durch welchen ihr schneller zu einer Nachbarstadt gelangt, um mit dieser Handel treiben zu können. Oder ihr erweckt ein Seeungeheuer, weil ihr exzessiv Fische angelt.
Alles, was ihr also in der Nähe einer Node macht, hat irgendwelche Auswirkungen auf die weitere Entwicklung des Gebiets. Ein Drache kann in einem Berg erweckt werden, ein Zugang zu einem Dungeon voller Schätze wird freigelegt oder Monster verlieren ihre Heimat und starten einen Angriff auf eure Stadt. Und da Spieler auf anderen Servern andere Entscheidungen treffen, gleicht keine Welt der anderen.
Das System erinnert ein an das eingestellte Everquest Next, welches den Spielern ebenfalls viele Freiheiten geben wollte, was die Gestaltung und Veränderungen an der Spielwelt anging. Kein Wunder, arbeitet inzwischen ein Teil des EQ-Next-Teams an Ashes of Creation, darunter Lead Designer Jeffrey Bard. Viele, die enttäuscht waren, als Daybreak die Arbeiten an EQ Next einstellte, erhoffen sich nun einen “Ersatz”. Ein Spiel, welches das werden könnte, was EQ Next hätte werden sollen.
Überall lauern Gefahren
<span class="glossaryLink " title="Glossar: PvP" data-cmtooltip="
„>PvP spielt ebenfalls eine Rolle. Wenn sich zwei Städte in die Quere kommen, weil beispielsweise beide mit denselben Rohstoffen Geld machen, da können die Herrscher einen Krieg ausrufen, der zu großen Schlachten und Belagerungen führt. Oder Spieler überfallen eine Handelskarawane, weswegen diese andere Spieler als Geleitschutz anheuern muss.
Die Spielwelt von Ashes of Creation soll sich sehr gefährlich anfühlen und jeder Spieler soll das Gefühl erhalten, wirklich etwas bewirken zu können.
Weiterhin wird die Wirtschaft und auch die Ökonomie im Spiel komplett von den Spielern bestimmt. Ihr müsst also dafür sorgen, dass Rohstoffe abgebaut und diese zu Ausrüstung verarbeitet werden, welche ihr dann verkauft.
Außerdem ist es möglich, dass sich Spieler zur Wahl als Politiker aufstellen lassen, um über das Schicksal einer Stadt zu bestimmen. Allerdings sollten diese Herrscher immer die Bedürfnisse und Wünsche der anderen Spielern berücksichtigen, sonst können sie schnell gestürzt werden.
Politiker bestimmen etwa, ob ein Krieg gegen eine andere Stadt ausgerufen wird oder, ob sich die Spieler auf bestimmte Tätigkeiten konzentrieren sollen, um die Entwicklung der Node in eine bestimmte Richtung zu lenken. Zur Durchführung sind Gesetze nötig, an welche sich die Spieler zu halten haben.
Klassisches MMO-Gameplay
Darüber hinaus ist Ashes of Creation ein klassisches MMORPG. Ihr zieht mit eurem Charakter <span class="glossaryLink " title="Glossar: LoS" data-cmtooltip="
„>los, erkundet die Wildnis oder tiefe Dungeons, bekämpft Monster entweder im klassischen Tab-Targeting- oder einem aktiven, actionreichen Kampfsystem, verbessert eure Skills und findet oder kauft mächtigere Ausrüstung, um immer stärker zu werden. Es ist sogar möglich, dass ihr euch kurzzeitig in ein Monster verwandelt und beispielsweise in einer Stadt für Chaos sorgt.
Diese Mischung aus klassischem MMORPG-Gameplay gepaart mit der großen Freiheit, die euch die Spielwelt bietet, der Option, wirklich Veränderungen durch das Node-System herbeiführen zu können und dem von Spielern getriebenen Wirtschafts- und Politik-System in einem modernen, grafischen Gewand hat das Interesse vieler MMORPG-Fans geweckt. Diese sind schon sehr heiß darauf, Ashes of Creation endlich spielen zu können.
Status Quo von Ashes of Creation: Finanzierung, Beta und Release
Das Team erwähnte, dass sie rund 30 Millionen Dollar benötigen, um das Spiel entwickeln zu können, das sie sich vorstellen.
- Wie finanziert sich das Spiel? Die Kickstarter-Kampagne brachte binnen kürzester Zeit knapp 3,3 Millionen US-Dollar ein. Und über den Verkauf von Item-Paketen und Zugängen zum Spiel auf der offiziellen Website von Ashes of Creation soll fortlaufend Geld in die Studio-Kasse gespült werden. Es wurde darüber hinaus eine weitere Crowdfunding-Kampagne gestartet und die Entwickler steuern noch selbst Geld bei. Intrepid-Studios-Gründer Steven Sharif erklärte, dass ein großer Teil der finanziellen Mittel aus seiner eigenen Tasche stammt.
- Wie weit ist die Entwicklung? Eine erste Alpha 0 ist kurz vor Weihnachten gestartet. Erste Spieler erleben also schon eine sehr frühe Version des MMOs. Diese Alpha wird in Kürze erweitert.
- Wann erscheint eine Beta? Noch in 2018 soll Ashes of Creation den Beta-Status erreichen. Das ist bei einem Team mit mehr als 60 Entwicklern, die aktuell laut Intrepid an diesem MMO arbeiten, auch durchaus machbar.
- Wann kommt Ashes of Creation raus? Mit einem Release ist frühestens 2019 zu rechnen.
Das MMO erscheint als Buy2Play-Titel mit Abo. Über das “Referal Programm” erhaltet ihr aber Geld zurück, wenn von euch geworbene Freunde Geld im Spiel ausgeben. 15 Prozent der Einnahmen aus deren Ingame-Käufen erhaltet ihr dann als Spielwährung Intrepid Bucks, die ihr im Shop ausgeben oder dazu nutzen könnt, die Abogebühr zu senken.
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Source: Destiny 2 PC