Um Destiny 2 ist es aktuell nicht gut bestellt. Es scheint zum neuen Hobby zu werden, auf Bungie und den Cash-Shop einzuschlagen. Da kündigt man bei Bungie an, reden zu wollen. Das wird nicht genug sein, glaubt unser Autor Schuhmann. Bungie muss jetzt aus dem Zyklus raus, in den sie sich selbst hineingebracht haben.
Aktuell fällt es auch den größten Verteidigern und Optimisten schwer, positiv zu bleiben. Grund ist ein alptraumhafter Zyklus, in den Bungie geraten ist:
Sie verbocken was, das kommt raus, sie entschuldigen sich dafür und verbocken die nächste Sache nur wenige Tage später.
Bungie ist ein lohnendes Ziel für jeden, der Kommerz im Gaming kritisch sieht
Das ist jetzt so oft passiert, dass Bungie aktuell einer mit Süßigkeiten gefüllten Piñata gleicht, auf die jeder gerne mit Karacho einschlägt. Bungie stellt aktuell ein leichtes und attraktives Ziel für jeden dar, der sich kritisch mit der wachsenden Kommerzialisierung im Gaming auseinandersetzen will. Und das sind eine Menge Leute.
Die dahinterstecke Stoßrichtung der Kritik ist klar und dankbar: Ein eigentlich fantastisches Studio, das korrumpiert wurde und jetzt nur noch gierig und doof ist, völlig taub für die Stimmen der Spieler.
Von diesem Image will sich Bungie die letzten Wochen verzweifelt lösen, etwa durch klare Botschaft im Podcast. Dort sagte man selbstkritisch zum <span class="glossaryLink " title="Glossar: EXP" data-cmtooltip="
„>EXP-Fiasko: “Wir wirkten hier wie gierige Idioten.” Aber so eine Entschuldigung klappt nicht, wenn man mit der nächsten Aktion wieder als gierig und doof rüberkommt.
Ein Zyklus des Scheiterns
Zum Verhängnis wird Bungie wohl, dass alle Content-Ideen und Entscheidungen schon Monate lang vorbereitet waren und man jetzt die Weichen nicht rechtzeitig umstellen kann.
Da entschuldigt man sich noch für die Fehler mit dem „Fake-EXP-System“, da kracht schon Fluch des Osiris rein und sperrt Nicht-Käufer von Inhalten aus. Kaum hat man sich dafür entschuldigt, da findet schon das Dawning-Event statt und stellt sich als viel zu Cash-Shop-lastig heraus. Jetzt kann man sich dafür nicht entschuldigen, weil das Jahr zu Ende ist und man in den Winterurlaub geht: 2017 endet auf einer katastrophalen Note für Destiny.
All das sorgt für ein furchtbares Bild in der Öffentlichkeit: Bungie steht tatsächlich als „gierig“ da. Bungie kann diesen Kreislauf anscheinend nicht durchbrechen.
Die übliche Strategie von Bungie, Änderungen und Verbesserungen anzukündigen, läuft ins Leere, wenn die nächste große News zum Spiel nicht „Das wird jetzt besser“ ist, sondern „Oh Gott, da ist schon wieder was Schlimmes passiert.“
Foren-Kampagne will Eververse abschaffen
Der angestaute Ärger der Fans macht sich aktuell in einer Foren-Kampagne Luft. Spieler fordern „RemoveEverse“, Bungie soll den Cash-Shop ganz abschaffen.
Aber allzuviel Reaktion kann man jetzt wohl nicht erwarten, wenn Bungie in die Winterpause geht.
Doch auf diese Kritik reagierte man noch. Am 23. Dezember kam ein Tweet von Game Director Christopher Barrett. Der sagte unter anderem, man höre das Spieler-Feedback zum Eververse. Man wolle, dass sich Spieler respektiert fühlen und ihnen tolle Spielinhalte liefern.
Die Spieler sollten nach dem Jahreswechsel eine Menge Diskussionen mit dem Entwickler-Team erwarten.
And finally, I know we say it a lot, but we hear your feedback on Eververse. We both want our players to feel respected, and to deliver great content regularly to our community. Expect lots of discussion with the dev team and an update on our path forward after the new year.
— Christopher Barrett (@cgbarrett) December 23, 2017
Alte Strategie der Beschwichtigung nun aufgebraucht
Das ist also wieder die „alte Strategie“ der Beschwichtigung und der Ankündigung eines Dialogs, die man schon in den letzten Wochen versucht hat. Man merkt aber, dass die kaum noch durchdringt. Die Spieler haben das zu oft gehört.
Bei der aktuellen Lage scheint völlig offen, wie Bungie auf diese missliche Lage tatsächlich reagieren wird. Vielleicht wäre hier tatsächlich ein radikaler Schritt notwendig, der auch Symbol-Charakter hat und ein klares Zeichen setzt.
So ein Schritt passt allerdings nicht zu Bungie und der Art, wie man sonst mit Problemen umgeht.
Community ist zermürbende Diskussion leid
Aktuell überschattet das Drumherum bei Destiny 2 das Spiel an sich. Das ist keine schöne Situation und könnte der Franchise tatsächlich nachhaltig schaden.
Es ist vor allem eine Diskussion, die jeden zermürbt und viele nervt. Es geht ein Riss durch die Community zwischen Leuten, die über diese Probleme reden wollen, und denen, die das ausblenden möchten.
Auch die kritischen Fans und Content-Creator hätten lieber andere Themen als diesen dauerhaft negativen Zyklus. Aber je länger der anhält, desto schwieriger wird es sein, ihn zu durchbrechen.
Drücken wir Bungie zum Jahresende die Daumen, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen und 2018 die Diskussionen um Destiny 2 wieder einen anderen Ton und Dreh einnehmen als in den letzten Monaten. Derzeit ist es schwierig, ein Fan von Destiny 2 zu sein.
Tötet Tess! – Das Problem mit dem Cash-Shop in Destiny 2
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Source: Destiny 2 PC