Bei Destiny 2 steht es nicht gut um die Stimmung. Da taucht eine Stellenanzeige auf und macht alles noch schlimmer: Bungie sucht offenbar einen Chef für den Cash-Shop des Spiels. Der soll einen Spielfortschritt über die Lootboxen sicherstellen.
Vor wenigen Wochen erst kochte die Stimmung im Subreddit von Destiny 2 über. Da ging es um ein Thema, das auf den ersten Blick ziemlich öde ist: um die Skalierung von Erfahrungspunkten.
Dort griff bei Destiny 2 ein System, das Spielern vorgaukelte, sie bekämen viel <span class="glossaryLink " title="Glossar: EXP" data-cmtooltip="
„>EXP, in Wirklichkeit gab es aber deutlich weniger Erfahrungspunkte als angezeigt. Das System verschleierte einen deftigen Erfahrungspunkt-Abzug. Da brüllten einige: Das sei Abzocke und ein Skandal.
Stimmung am Siedepunkt nach XP-Schwindel
Nachdem die Spieler mit großen Recherchen dieses System aufgedeckt hatten, lag schon ein Shitstorm in der Luft, gerade im Nachgang zu der Battlefront-2-Kontroverse.
Denn wenn Destiny-2-Spieler weniger Erfahrungspunkte erhalten, steigt der Anreiz, Lootboxen direkt im Shop zu erwerben.
- Laut Bungie sei dieses System in Kraft gewesen, um den Erfahrungsgewinn fair zu gestalten und Ungleichheiten zwischen einzelnen Aktivitäten auszugleichen. Mit der Argumentation drang Bungie aber nicht durch.
- Die Spieler fanden: Das sei Betrug und nur dazu da, um die Verkäufe im Cash-Shop Everversum anzukurbeln.
Bungie versuchte, Stimmung zu beruhigen
Bungie setzte dann dieses System kurzfristig aus, verdoppelte aber die Menge an Erfahrungspunkte, die man für ein Glanz-Engramm benötigt.
Bungie gestand später: Da sahen wir nicht gut aus. Da wirkten wir wie gierige Idioten.
Das war Teil einer Kommunikations-Offensive in der letzten Woche, um die gröbsten Risse in der Beziehung von Bungie und den treusten Fans erstmal zu kitten.
Stellenanzeige lässt Stimmung erneut kippen
Aber der Frieden hielt nicht lange.
Jetzt arbeitet sich die Community an einer Stellenanzeige von Bungie für einen „Progression-Designer“ ab. Der soll sich wohl um das Eververse, den Cash-Shop von Destiny 2, kümmern.
Er soll den langfristig betreuen, ins Spiel einpflegen, es mit den anderen Systemen verknüpfen und aufpassen, dass der Shop gut genutzt wird und die Spieler zufrieden stellt. Der Designer ist für die “übergreifende Vision” zuständig, dass der Shop in sich schlüssig ist und langfristig über mehrere Erweiterungen und Seasons funktioniert.
Spendgame statt Endgame
Besonders stört die Spieler eine Formulierung im Stellenangebot: Der Designer soll einen langfristigen Spielerfortschritt und eine “Jagd” über die Destiny-2-Glanzengramme gewährleisten.
Für viele ist das ein Zeichen, dass Bungie den Cash-Shop weiter ausbauen will. Die Rede ist vom „Spendgame“ statt dem „Endgame.“
Hintergrund ist der Vorwurf an Bungie, dass Destiny 2 ein schwaches Endgame hat und hier Spielern zu wenige Ziele gibt, denen sie nacheifern können. Kosmetische Belohnungen, die man sich eigentlich durch schwierige Aktivitäten in Destiny 2 erspielen müsste, sind an den Cash-Shop gekoppelt.
Der Themenkomplex “Endgame” ist unter den Destiny-2-Fans ein Minenfeld, in das schon der Community-Manager DeeJ reinlatschte, als er es wagte zu sagen: Das eigentliche Endgame sei es doch, Freunde zu finden …
Nur 1 Job von mehr als 40 dreht sich ums Eververse
Mein MMO meint: Das ist eine Stellenanzeige unter etwa vierzig, die Bungie derzeit ausgeschrieben hat. Dass Bungie gleichzeitig noch 3 Leute für die Story sucht, 10 Artists und 11 Techniker – lässt diese eine Jobanzeige deutlich harmloser wirken. Auch Game Designer werden gezielt gesucht, die sich um das Gameplay kümmern sollen – und nicht um den Cash-Shop.
Glanzengramme sind erspielbar. Das Eververse bietet auch ohne Geld-Einsatz eine Spieler-Progression an, um die sich wer kümmern muss.
Bei näherem Hinsehen ist also diese Stellenanzeige kein Grund für die Community aus der Haut zu fahren. Es liegt an der aufgeheizten Stimmung, dass sie es dennoch tut und hier laut aufschreit.
Wenn die Stimmung so negativ ist wie jetzt, ist die Gefahr groß, alles nur aus einem einzigen Blickwinkel zu sehen. Der zeigt hier nicht das ganze Bild.
Zur aufgeheizten Stimmung trägt auch das hier bei:
Destiny 2: Prestige-Aktivitäten sind jetzt für alle gesperrt, die kein Fluch des Osiris kaufen
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Source: Destiny 2 PC