
In einem Blogpost der Entwickler ging Bungie nicht nur auf kommende Veränderungen in Destiny 2 ein, sondern auch auf das leidige XP-Problem.
Es sind die Tage der Wahrheit für Bungie und Destiny 2. Die Community ist sauer, weil Bungie nicht mit den Spielern kommuniziert und Destiny 2 im Endgame arge Probleme hat. Nun, zumindest in Sachen Kommunikation hat Bungie jetzt mit dem Blogpost und einem Podcast geliefert.
Ob die genannten Maßnahmen das Endgame signifikant bereichern werden, dies wird sich erst im Dezember zeigen, dann werden zwei große Updates sowie die erste Erweiterung Fluch des Osiris veröffentlicht.
Ein Dauerbrenner der letzten Tage und Wochen: Destiny 2 gaukelte den Spielern vor, viele Erfahrungspunkte zu verdienen, während es in Wirklichkeit viel weniger waren. Mit externen Quellen wie dem Destiny Item Manager (DIM) ließ sich dies belegen.
Bungie ging in ihrem Blogpost noch einmal auf das Thema ein – und gibt zu, die Mechanik absichtlich implementiert zu haben. Wir fassen die wesentlichen Aussagen zusammen, und welche Zukunftspläne Bungie mit den Erfahrungspunkten verfolgt.
Das XP-Dilemma: Eine Chronik
Was war eigentlich passiert?
- Wer öffentliche Events in Destiny 2 farmt, erhält dafür Erfahrungspunkte. Mit Buffs wie einem Einsatztrupp-Medallion kann die Ausbeute erhöht werden. Das Spiel visualisierte dies durch große Zahlen, die über der Fortschrittsleiste auftauchten.
- Bungie baute aber eine Mechanik ein, die dafür sorgte, dass zu schnelles Absolvieren der immer gleichen Tätigkeit die Menge an gewonnenen Erfahrungspunkten massiv reduzierte. Teilweise verloren die Spieler auf diese Weise <span class="glossaryLink " title="Glossar: BiS" data-cmtooltip="
BiSBest in Slot. Mit BiS sind Items gemeint, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt Bestandteil eines perfekten Item-Builds sind. Ein Spieler, dessen Equipment nur aus BiS-Items besteht, ist also perfekt ausgestattet oder „ausgegeart“. Man kann BiS auch einschränken: Dann sind damit nur Items gemeint, die auf der aktuell machbaren Content-Stufe liegen.
„>bis zu 90% der gewonnenen Erfahrung. Das Spiel zeigte jedoch weiterhin die hohen XP-Gewinne an.
- Nachdem ausführliche Tests in der Community die Wahrheit ans Licht brachten und das Thema auch in der Presse Beachtung fand, reagierte Bungie: Man entfernte die Mechanik mit dem Hinweis, dass “interne Tests nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht haben”.
- Von nun an sollten alle Spieler gleich viel Erfahrung verdienen und das sollte auch korrekt im Spiel angezeigt werden. Da die Hüter auf diese Weise mehr Erfahrung verdienen konnten (die Skalierung war ja entfernt worden), erhöhte Bungie die benötigte EXP-Menge von 80.000 auf 160.000 Erfahrungspunkten pro Level und somit pro Glanz-Engramm.
- Pikant: Diese Glanzengramme kann man sich auch für Echtgeld im Cash-Shop leisten.
Auch dies teilte Bungie den Spielern erst mit, nachdem die Community Unregelmäßigkeiten nach der Systemumstellung festgestellt hat.
Nun hat Bungie erneut Stellung bezogen.
Bungies Verständnis von “verwirrenden Variationen”
Letztes Wochenende haben wir einen Skalierungsmechanismus deaktiviert, der den EP-Erhalt nach oben und unten angepasst hat, ohne dass diese Anpassungen im User-Interface widergespiegelt wurden.
Unsere Absicht war es, langsamere Aktivitäten genau so lohnenswert bleiben zu lassen wie intensives Grinden, ohne dabei verwirrende Variationen in angezeigten EP-Werten einzuführen, aber diese stumme Mechanik hat der Anforderung nach Transparenz, die ihr für Destiny 2 habt, nicht entsprochen.
Dieses Zitat stammt aus dem am 29.11. veröffentlichten Blogpost. Bungie gesteht hier offen, die Spieler bewusst getäuscht zu haben, um “verwirrende Variationen in angezeigten EP-Werten” zu verhindern.
Genauer gesagt wollte Bungie verhindern, dass Spieler über die immer gleichen Aktivitäten (z. B. öffentliche Events) zu schnell Unmengen an Erfahrungspunkten anhäufen und somit einen Vorteil gegenüber den Hütern erlangen, die bevorzugt den Schmelztiegel oder den <span class="glossaryLink " title="Glossar: Raid" data-cmtooltip="
„>Raid spielen.
Auch der Podcast bot neue Informationen zum XP-Desaster
In Bungies neuestem Podcast wurde das Thema ebenfalls erwähnt. Man sprach davon, dass sich viele Spieler aufgrund der mangelnden Informationen zurecht dachten: Die Leute bei Bungie sind “beschissene, gierige Trottel”.
Denn es gab durchaus den Vorwurf, dass Bungie die <span class="glossaryLink " title="Glossar: EXP" data-cmtooltip="
„>EXP-Systeme so gebaut habe, damit möglichst viele Spieler der Versuchung erliegen würden und Geld im Everversum lassen.
Weiter hieß es, dass es “aus designtechnischer Perspektive durchaus Sinn mache, einige Aktivitäten stärker zu belohnen als andere”. Man war sich aber nicht bewusst, dass die API dies nicht reflektiert.
Der aktuelle Nachteil, den das abgeschaltete System bringt: Nun gibt es ein Ungleichgewicht bei den XP-Gewinnen. Denn wer nun einfach öffentliche Events farmt, erhält Unmengen Erfahrungspunkte in kürzester Zeit, während <span class="glossaryLink " title="Glossar: PvP" data-cmtooltip="
„>PvP-Spieler deutlich weniger Erfahrung in der gleichen Zeit bekommen.
Bungie war darüber hinaus äußerst beeindruckt von den Grafiken und Charts, die die Redditor in mühevoller Kleinarbeit gebastelt haben. Man habe sogar darüber diskutiert, einem von ihnen einen Job anzubieten.
So will Bungie die XP in Zukunft fixen
Genaueres hat Bungie nicht verraten, man hat sich jedoch eingestanden, dass die Verdopplung der benötigten EXP für ein Glanz-Engramm auf 160.000 XP nicht die optimale Lösung war, und viele Spieler benachteiligt.
Man ist bereits dabei, fleißig Daten zu sammeln, um Rekalibrierungen vorzunehmen, damit alle Spieler in allen Aktivitäten die gleichen Voraussetzungen haben.
Bungie verspricht, alle weiteren Schritte und Maßnahmen transparent zu kommunizieren, damit niemand mehr auf Reddit Tests anstellen muss, weil Bungie wichtige Informationen für sich behalten hat.
Mieser Beigeschmack kommt durch den Cash-Shop
Robert meint: Die Intention der Mechanik ist an und für sich nicht verkehrt, viele Aktivitäten sollten unterschiedlich belohnt werden – die Ausführung ist jedoch mangelhaft. Bungie hätte klar sein müssen, dass die Spieler diesen “Betrug” aufdecken würden, und hätte dementsprechend anders kommunizieren müssen.
Zu allem Überfluss muss sich Bungie den Vorwurf gefallen lassen, die Skalierungsmechanik nur zu einem Zweck eingebaut zu haben: Dem Vorantreiben der Verkäufe im Everversum. Denn je schwieriger die Glanz-Engramme durchs Zocken zu erhalten sind, desto eher sind die Spieler unter Umständen geneigt, echtes Geld in die Hand zu nehmen.
Bleibt zu hoffen, dass Bungie sich das eigene Versprechen zu Herzen nimmt und das System transparent und sinnvoll anpassen wird.
Was haltet Ihr davon?
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Source: Destiny 2 PC