Kürzlich starteten bei Destiny 2 die beiden Prestige-Raid-Trakte, Sternenschleuse und Weltenverschlinger. Auf beide hatte die Community schon Monate gewartet. Doch jetzt, wo die Elite-Herausforderungen im Spiel sind, interessiert das niemanden so wirklich. Schlimmer noch: Die Fans sind überwiegend enttäuscht. Unser Autor Sven fragt sich: Wieso?
Die Prestige-Raid-Trakte – Langerwartet, doch für viele enttäuschend
Nachdem die Prestige-Passagen lange auf sich warten ließen und bereits verschoben wurden, war es mit dem dem Release des Juli-Updates endlich soweit: Am 17. Juli ging zunächst der Prestige-Modus des Weltenverschlingers an den Start, einen Tag darauf öffnete die Prestige-Version der Sternenschleuse.Das ist passiert:
- Beim 1. Raid-Trakt war die Welt noch halbwegs in Ordnung. Das Rennen um den World First im Weltenverschlinger genoss noch einige Aufmerksamkeit. Zwar nicht so viel wie zum Start eines neuen Raid-Trakts und lange nicht so viel wie zum Start eines neuen Raids, aber das Auge der Destiny-Community lang für den Moment auf der neuen Prestige-Passage.
- Doch schon einen Tag später, als der 2. Raid-Trakt seine Schleusen öffnete, interessierte das kaum noch wen.
Schon der 2. Prestige-Raid verpufft: Die Reaktionen und das (Des-)Interesse der Fans und der Gaming-Presse sprechen eine deutliche Sprache – die langerwarteten Prestige-Modi enttäuschen und wecken nicht wirklich großes Interesse.
Auf Reddit und auf anderen Plattformen wird wenig bis kaum darüber diskutiert, in der Presse nur spärlich darüber berichtet. Selbst auf YouTube muss man aktuell mit der Lupe nach Videos zu den Prestige-Raid-Runs in der Sternenschleuse suchen. Das war mal anders.
Woran liegt’s? Stimmung war schon vorm Start tot
Zu viel verraten: Bungie hat im Vorfeld zu viel über die neuen Raid-Trakte preisgegeben. Zwar gab es nicht wirklich viel zu dem Thema zu sagen, doch in einem „This Week at Bungie“-Blog ging das Studio auf die Prestige-Raid-Trakte ein. Dabei verriet man ein entscheidendes Detail, das die Fans stutzen ließ.
Keine neuen Mechaniken: So erklärten die Entwickler, dass es in Prestige-Modi der Raid-Trakte keinerlei neue Mechaniken während der einzelnen Begegnungen geben wird. Alleine diese Tatsache erwies sich als Stimmungskiller und nahm vielen Fans die Vorfreude auf die Herausforderung.
Und diese Vorahnung bewahrheitete sich in der Praxis. Nach den ersten Durchläufen gaben nun selbst Teile der Destiny-Prominenz wie der Ausnahme-Spieler Gigz zu: Es sei zwar ganz okay, man hätte sich aber eher die klassische Prestige-Erfahrung mit neuen Mechaniken und höherer Schwierigkeit gewünscht. Dieser Meinung schlossen sich weitere Fans an.
Zu leicht: Zwar kündigte Bungie an, dass eingeschränkte Waffen-Loadouts und neue Prestige-Modifikatoren für mehr Spannung und Abwechslung sorgen sollen, doch diese haben sich bislang als kein all zu großes Hindernis erwiesen. Außerdem sind einige Fans dadurch eher genervt und fühlen sich eingeengt. Schließlich betont das Studio immer wieder, die Hüter sollen so spielen, wie sie es wollen.
Es fehlt auch der Loot
Kaum lohnenswerte Beute: Zwar stellen die neuen Raid-Trakte aktuell die einzige Möglichkeit dar, vor der Forsaken-Erweiterung an Waffen mit einem Power-Level von 400 zu kommen, doch einen wirklichen Reiz bietet das angehobene Level-Cap nur für die wenigsten.
Bald ist eh Forsaken: Denn auf Power-Level 400 wird man erst mit den Rüstungen aus dem kommenden Sonnenwende-Event kommen können – knapp einen Monat, bevor das Power-Level mit der Forsaken-Erweiterung erneut steigt, diesmal auf 600. Dann wird man die 400-Grenze aller Wahrscheinlichkeit nach so oder so innerhalb der ersten paar Story-Missionen mühelos erreichen können.
Vielen Fans fehlt hier einfach der Reiz. Die Power-Level-Karotte zieht nicht bei allen. Aber zumindest durch die neuen Raid-exklusiven Meisterwerk-Katalysatoren gewinnen die neuen Prestige-Modi für manche Fans an Attraktivität.
Das Zeitproblem in Destiny 2
Ein Problem ist auch das Timing: Die Hüter haben seit über einem halben Jahr auf die Herausforderung gewartet. Sie dachten, nun kommt etwas Tolles, wirklich Herausforderndes und Innovatives, das auch die härtesten Spieler auf eine Probe stellen würden. Auf diese Herausforderung haben sich die Elite-Spieler ein halbes Jahr vorbereitet. Dabei wurde auch ihre Ausrüstung immer besser.
Die meisten Spieler hatten etwas anderes erwartet, als einen Raid, der in 20 Minuten fällt.
Prestige-Raids sollten ein Highlight sein, fühlen sich aber lieblos an
Bungie löst wohl nur Pflichtschuld ein: Teilen der Community kommt es so vor, als würde Bungie mit einer solchen Umsetzung der Prestige-Modi nur seine Pflichtschuld bei den Hütern einlösen. Man hatte den Fans schon lange Prestige-Trakte versprochen, nun hat man sie eben geliefert – das „Wie“ scheint dabei nicht so wichtig gewesen zu sein.
Verantwortlich für das Gefühl ist wohl den Augen vieler Fans lieb- und einfallslose Design, das komplett auf neue Mechaniken verzichtet.
Zahlreiche Hüter sind enttäuscht: Die neuen Prestige-Trakte werden mit Sicherheit den ein oder anderen Hüter bis zur Forsaken-Erweiterung bei Laune halten. Doch das Interesse scheint nicht mehr so groß, wie noch beim Release der regulären Raid-Passagen. Die meisten Fans haben hier wohl deutlich mehr erwartet.
Was glaubt Ihr? Warum hält sich das Interesse um die World First Rennen und die neuen Prestige-Passagen in Grenzen?
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Source: Destiny 2 PC