Destiny 2 plant einen Richtungswechsel, aber geht das noch 2017?

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Nach einem starken Launch-Monat September sind für Destiny 2 im Oktober harte Zeiten angebrochen. Ein Richtungswechsel ist notwendig, aber wann kann man damit rechnen? Nicht so bald, glaubt unser Autor Schuhmann.

Ungefähr mit dem Oktober endeten die Flitterwochen bei Destiny 2. Waren Ende September die meisten Spieler mit Destiny 2 noch zufrieden, verbrachten Stunden mit dem Shooter und schwärmten von den Neuerungen, zeigten sich ab Oktober Risse in der heilen Welt.

Krisen-Stimmung bei Destiny 2 – aus diesen 5 Gründen kriselt es gerade

5 Gründe für die Krisen-Stimmung sind schnell gefunden:

  • Viele Annehmlichkeiten aus Destiny 1 haben es nicht rüber zu Destiny 2 geschafft. Das Spiel hat einige seltsame Rückschritte unternommen, es fehlt an liebgewonnenen Komfort-Funktionen. Das kann sich keiner erklären.
  • Zudem mangelt an spürbaren Weiterentwicklungen – die meisten Verbesserungen beschränkten sich auf die Story- und Levelphase. Die war im Oktober für die meisten vorbei.
  • Das <span class="glossaryLink " title="Glossar: PvP" data-cmtooltip="
    PvP
    Spielmodus, Player versus Player: Die Spieler treten alleine oder in Gruppen gegeneinander an.

    „>PvP muss einiges an Kritik einsteckendas ist den Destiny-Veteranen schlicht zu langsam.

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  • Vor allem das mangelnde Endgame wird hart kritisiert. Nachdem Bungie aus Balance-Gründen die „Zufalls-Rolls“ auf Items gestrichen hat, fehlt den Spielern eine Motivation, die bestehenden Spielinhalte zu wiederholen. Auch <span class="glossaryLink " title="Glossar: Raid" data-cmtooltip="
    Raid
    Ein Raid im PvE bedeutet, eine spezielle Instanz, eine Raid-Instanz, anzugehen, die mehr als nur eine Spielergruppe erfordert. Im PvP handelt es sich bei einem Raid meist um einen Angriff auf ein besonders gut geschütztes gegnerisches Ziel, das dem konzertierten Zusammenspiel mehrerer Gruppen bedarf. In der Regel lässt sich sagen: Raid meint alles, wofür man mehr als ungefähr 8 Spieler braucht und das eine größere Koordination erfordert.

    „>Raid, Prestige-Raid und Eisenbanner locken nur selten mit attraktiven Belohnungen. Der Loothunger, der Destiny-Spieler früher antrieb, ist bei Destiny 2 erloschen.

  • Dazu kommen normale Schwierigkeiten und atmosphärische Störungen, die ein Spiel zum Launch hat, mit Glitches und Bugs. Die wären normalerweise zu verkraften, nerven in der aktuellen Stimmung aber tierisch, wenn etwa die Trials für zwei Wochen wegen eines Bugs ausfallen.

Bungie gesteht Probleme mit dem Endgame ein

In einem ersten Schritt hat Bungie Mitte Oktober die Probleme registriert und auch eingestanden.

Im Brief an die Community vom 12. Oktober hieß es, man habe das Feedback über das Endgame bemerkt und sagt: „Diese Diskussionen finden auch bei uns im Studio statt. Wir hören zu, aber wir brauchen Zeit, um zu reagieren.“

Luke-Smith-Destiny

Zudem sprach Game Director Luke Smith davon, dass man intern Ideen dafür hat, wie man das Endgame attraktiver machen kann. Hier hat Bungie Probleme ausgemacht: Offenbar spielen viele Destiny-2-Käufer zwar mehr als 60 Stunden und erreichen das Game, haben hier aber nichts zu tun.

Luke Smith hatte vor Monaten bereits angekündigt, dass man Ideen dafür hat, wie man „doppelte Gegenstände“ attraktiver macht – jetzt, wo Zufalls-Perks und damit die Suche nach dem God-Rall aus destiny verschwunden sind.

Auch die Botschaft von Smith war: Wir sehen die Probleme, wir setzen Prioritäten neu, das braucht Zeit.

Offenbar ist man sich bei Bungie also einig: Wir müssen die Richtung von Destiny 2 ändern. Wir müssen was anders machen, als wir es eigentlich geplant hatten.

Destiny-Dualitaet

Aber der Zeitplan steht schon fest

Wer darauf gehofft hat, dass „bald“ Antworten folgen, der sieht sich enttäuscht. Die Aussage, „man brauche Zeit“, ist wohl ernstzunehmen.

Zwar hatte Bungie am Wochenende die Gelegenheit, auf der TwitchCon 2017 zu sprechen. Da merkte man aber deutlich, dass die Pläne für 2017 schon lange fest stehen. Und man folgt diesem vorgegeben Fahrplan, hat auch keine andere Wahl.

Das hat Bungie für 2017 noch geplant:

  • Als nächstes wird der PC-Launch erfolgen – am 24. Oktober ist es soweit. Der ist für Bungie wichtig, um neue Spieler zu erreichen.
  • Für den November sind dann drei Live-Streams angekündigt. Es klang auf der TwitchCon aber nicht so, als spricht Bungie da über die neuen Pläne oder über das negative Feedback der Spieler, sondern hängt weiter bei den „alten Plänen.“ Da sollte man keine hitzigen Debatten erwarten – sondern das sind wohl vorher festgezurrte Termine, in denen Bungie den 1. DLC und den Season-Wechsel vorstellt.

Neuer Content dann mit Seasons und DLC im Winter 2017

Der neue Content kommt dann voraussichtlich als Doppel-Pack im Winter 2017 – voraussichtlich schon im Dezember. Aber auch da läuft alles „nach Plan.

  • Der Season-Wechsel ist so eine Art ritualisiertes, kostenloses Content-Update, wie auch in Destiny 1. Alle 3 Monate wird man an der Waffenbalance drehen, neue Items bringen und das Inventar des Cash-Shops austauschen. Da sind keine großen Spiel-mechanischen Änderungen zu erwarten. Das ist nur ein neuer Name für die Sandbox-Updates, die es auch in Destiny 1 gab. Das klingt jetzt etwas Umfangreicher als früher, ist aber nichts Wildes.
  • Auch der Inhalt von DLC 1 “Fluch des Osiris” scheint schon lange klar zu sein. Hier wird sich alles um den Merkur und den <span class="glossaryLink " title="Glossar: NPC" data-cmtooltip="
    NPC
    Das sind freundliche oder zumindest neutrale Spielfiguren, die nicht von einem Spieler gesteuert werden (englischer Begriff: Non-player character). Typische NPCs sind Händler, Questgeber oder auch einfach Figuren, durch die eine Stadt belebt und geschäftig wirkt, die aber für das Spielgeschehen keinerlei Bedeutung haben.

    „>NPC Osiris drehen. Im Vergleich zu DLCs von Destiny 1 kann man hier mit einer neuen Zone rechnen. Ob mit “Fluch des Osiris” aber Änderungen an der “Destiny-Formel” vorgenommen werden, scheint durchaus fraglich.

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Wann kann Bungie die Änderungen umsetzen?

Wenn die letzten 3 Jahre bei Bungie uns eins gelehrt haben, dann:

  • Bungie reagiert zwar auf Feedback – hat etwa das <span class="glossaryLink " title="Glossar: Loot" data-cmtooltip="
    Loot
    Die Beute. Gegenstände, die von Mobs nach ihrem Tod in den Besitz der Spieler übergehen. Als „lootgeil“ bezeichnet man Mitspieler, die diesen Gegenständen so viel Bedeutung beimessen, dass es den Zusammenhalt der Gruppe stört.

    „>Loot-System umgestellt

  • braucht dafür aber relativ lange – der Winter-Termin brachte nie gravierende Änderungen an der Formel, die kamen immer erst im April/Mai oder mit dem Full-Release im September.

Ein Hoffnungsschimmer ist, dass Luke Smith schon vorm Release von einer Idee gesprochen hat, wie Bungie die „fehlenden Zufalls-Rolls“ ausgleichen möchte. Man kann nur hoffen, dass diese Idee schon weit fortgeschritten ist und ihren Weg mit dem 1. DLC zu Destiny 2 findet.

Hoffentlich hat Smith damit nicht die “Mods” gemeint, sondern hat wirklich eine gute Idee in der Hinterhand.

Eine erste Mini-Änderung betrifft zumindest die Token im Eisenbanner. Da will Bungie einen Kompromiss eingehen. Nach der harten Kritik am Token-System will man Items gezielt bei Lord Saladin kaufbar machen. Doch auch diese Änderung greift nicht sofort, sondern erst mit der Season 2. Das nächste Eisenbanner wird noch nach dem alten System laufen.

Ein Zeichen dafür, wie schwer es für Bungie ist, den einmal eingeschlagenen Pfad zu ändern und Feedback zu verarbeiten.

destiny-hüter

Durch den PC-Launch nun und feste Content-Pläne könnte es in Destiny 2 sogar noch schwerer fallen, den einmal geplanten Weg zu verlassen als bei Destiny 1.

Man darf gespannt sein, ob in den Streams im November tatsächlich schon Zeichen für eine Richtungsänderung zu sehen sind. Ansonsten könnten sich diese strukturellen Änderungen auf das Frühjahr 2018 verschieben.


Mehr zu den neuen Items, die mit dem Season-Wechsel zu Destiny 2 kommen:

Destiny 2: Seht hier neue Waffen, Rüstungen, Geister, Schiffe aus Season 2

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Source: Destiny 2 PC

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