Die Seite Destinytracker will keine täglichen Spielerzahlen mehr zu Destiny 2 veröffentlichen. Die zeichneten ein falsches Bild von der Bevölkerung des Shooters.
In den letzten Tagen machten sinkende Spielerzahlen zu Destiny 2 die Runde. Die Zahlen kommen aus diesem Thread auf reddit, wurden dann über Tweets weitergetragen. Wir berichteten nicht darüber, aber in den Kommentaren zu unseren Artikeln tauchten diese Zahlen ebenfalls auf.
Englischsprachige und auch deutschsprachige Medien nutzen die Graphen und Zahlen, um ein bestimmtes Bild von Destiny 2 zu zeichnen: Destiny 2 als Flop ohne Langzeitmotivation – ein Spiel, das in 6 Wochen so viele Spieler verloren hat wie ein Call of Duty in 6 Monaten.
Die Zahlen, die dieses Bild untermauerten, kamen ursprünglich von der Fanseite Destinytracker. Dort lassen sich alle möglichen Statistiken zu Destiny einsehen. Meistens geht’s darum, welche Waffen im Schmelztiegel genutzt werden oder wer in den zig verschiedenen Kategorien vorne liegt.
Über all das führt die Seite Buch. Sie hat sogar Werte wie „ELO“ im Programm – das gibt’s in Destiny eigentlich gar nicht, aber Destinytracker bietet es trotzdem an. Und eben auch Spielerzahlen.
Zahlen sollen nicht genutzt werden, um Destiny 2 in schlechtes Licht zu rücken
Allerdings: Die Seite findet es nicht gut, dass die Zahlen über die tägliche Spielerzahl genutzt wurden, um Destiny 2 in ein so schlechtes Licht zu rücken. Daher wird man diese Zahlen künftig nicht mehr zur Verfügung stellen. Das erklärte ein Sprecher des Projekts auf reddit.
Laut Bistoory seien die Zahlen dazu genutzt worden, um eine falsche Geschichte über Destiny 2 zu erzählen. Die Statistik sei irreführend, um die aktive Spielerzahl von Destiny 2 wiederzugeben – dafür seien die täglichen Nutzerzahlen nicht geeignet. Das gelte für alle Arten von Spielen.
Nicht jeder Spieler zocke 24 Stunden jeden Tag. Bei destinytracker dachte man, durch eine Erklärung zu den Zahlen könne man deutlich machen, wie die Zahlen gemeint sind. Aber offenbar war das den Leuten egal, die eine bestimmte Geschichte über Destiny 2 erzählen wollten und diese Zahlen als Beleg dafür nahmen, richtig zu liegen.
Unter dem Statement auf reddit tauchen dann Vermutungen auf, Destinytracker hätte die Zahlen auf Bitte von Bungie entfernt.
Statistik bestätigt das Gefühl vieler: Hier ist etwas nicht in Ordnung
Mein MMO meint: Man kann anhand von Spielerzahlen über jedes <span class="glossaryLink " title="Glossar: PvE" data-cmtooltip="
„>PvE-Spiel eine Geschichte von „Oh, es geht steil nach unten“ konstruieren. So sind diese Spiele gebaut: Während der Level-Phase spielen Leute mehr, als wenn sie im Endgame angekommen sind und in eine bestimmte Routine fallen.
Solche Spiele kennen zwei Phasen:
- Das Besondere, wenn neue Aktivitäten und Spielinhalten da sind, die man angeht -> Hier spielt man mehr
- Der Alltag, in dem man einer bestimmten Routine folgt, ohne neue Inhalte zu bestreiten
Man weiß bei diesen Spielen, dass ein starker Abfall der Spielzeit eintritt, wenn Spieler die Story-Kampagne abgeschlossen haben und in die Alltags-Phase übergehen. Das passiert so in den ersten zwei bis sechs Wochen eines Spiel.
Allerdings: Bei Destiny 2 kommt tatsächlich hinzu, dass es Schwierigkeiten im Endgame gibt und die Zahlen dieses „gefühlte Problem“ zusätzlich unterstreichen. Neben dem „normalen Wegfall von Spielern“ bei einem PvE-Spiel kommt die besondere Situation von Destiny 2 hinzu. Es wird mit seinem Vorgänger verglichen.
- In Destiny 1 gab es für viele die Motivation, die vorhandenen Aktivitäten mehrfach zu bestreiten.
- In Destiny 2 ist diese Motivation nicht so stark ausgeprägt. Außerdem gibt es viel Kritik am neuen <span class="glossaryLink " title="Glossar: PvP" data-cmtooltip="
PvPSpielmodus, Player versus Player: Die Spieler treten alleine oder in Gruppen gegeneinander an.
„>PvP.
Die irreführenden Zahlen decken sich also mit dem Gefühl der Kritiker und scheinen das zu bestätigen, was Kritiker ohnehin denken: Destiny 2 ist schlecht. Leute hauen reihenweise ab. Bungie kriegt die Quittung dafür, dass sie ein schlechtes Spiel gemacht haben.
Allerdings: Auch wenn Destiny 2 perfekt liefe, würden die Zahlen sinken und abrutschen, weil der Wechsel in den Alltag gekommen wäre.
Wer ist ein Destiny-Spieler und wer nicht?
Die Frage ist: „Was zeichnet einen Destiny-2-Spieler aus?“
- Ist es jemand, der jeden Tag Zeit im Spiel verbringt?
- Ist es jemand, der nur einmal die Woche die Aktivitäten macht?
- Oder ist es sogar jemand, der zwar nicht mehr Destiny 2 spielt, aber sich noch über das Spiel informiert und plant, wieder einzusteigen, wenn neue Spielinhalte kommen oder Änderungen unternommen werden?
Die „täglichen Spielerzahlen“ beantworten diese Frage auf eine bestimmte Art – das kann man als irreführend betrachten. Eine Diskussion über die Probleme von Destiny 2 ist richtig und wichtig – allerdings sollten dort Argumente im Vordergrund stehen, nicht derlei Statistiken.
Mehr zu den Problemen von Destiny 2 und wie Bungie darauf reagieren möchte:
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Source: Destiny 2 PC