
Bei Fortnite gibt es jede Woche dicke Content-Patches mit neuen Modi. Das Battle Royale hat man in 2 Monaten aus dem Boden gestampft. Nun geht es flugs aufs Handy mit iOS und Android. Wir fragen: Warum geht das da alles so schnell?
Fortnite war im Sommer 2017 als Coop-Shooter praktisch gescheitert. Doch dann hat Epic 2 Monate nach dem Start von „Rette die Welt“ einen Battle-Royale-Modus auf die Beine gestellt. Damit hat man dann den Konkurrenten PlayerUnknown’s Battlegrounds überholt, auch weil man vor denen auf die 75 Millionen PlayStation-4-Konsolen kam, die in den Wohnzimmern der Welt stehen.
Jetzt hat Epic in Rekordzeit den nächsten Stunt hingelegt und Fortnite„mal eben“ auf Mobile-Geräte portiert. Und zwar das eigentliche Spiel selbst – keine abgespeckte Mobile-Version. Ein Stunt, den man so nicht erwarten konnte.
Und das alles lief nebenbei, während wöchentlicher neuer Content erschien in Form von Limited Time-Modes, neuen Waffen und Skins. Außerdem reagiert man bei Epic in Rekordzeit auf Fan-Feedback, löst Bugs innerhalb von Stunden und legt allgemein ein Irrsinns-Tempo an den Tag.
Wenn man weiß, wie lange Portierungen auf neue Plattformen, neue Modi oder Spielinhalte bei anderen Games dauern, auch bei Spielen von renommierten Studios, dann muss man sich fragen: Warum zum Henker geht das bei Fortnite alles so verdammt schnell?
Wir haben drei Gründe gefunden.
Grund 1: „Der Gute-Laune Grund“ – Wir sind einfach super
Den Marketing-Grund nennt der Creative Director von Epic, Donald Mustard, gegenüber der US-Seite Forbes auf die Frage, warum Epic das alles so schnell hinbekommt.
Mustard sagt: „Ein richtig fantastisches Team, eine Firma und eine Engine. Wir verstehen, was wir hier für eine Möglichkeit haben und wir gehen voll darin auf. Wir wollen alles geben, um Fortnite so schön und so spaßig wie möglich zu machen für jeden, der es spielt. Wir wollen die Regeln neu schreiben, was ein Spiel sein kann.“
Das ist die gute Laune-Antwort von Epic: Wir wollen es einfach!
Aber schauen wir tiefer.
Grund 2: „Das war alles so geplant“ – Epic wollte einen Hit
Eine andere Antwort gibt das US-Magazin Polygon. Die erzählen von einem Treffen im letzten Jahr mit den Entwicklern von Epic, als der Coop-Shooter Fortnite den Journalisten vorab gezeigt wurde. Damals sagte Epic: „Das ist nicht unserer erstes Rodeo. Es ist nicht mal unser zweites. Ja, es könnte sein, dass es noch nicht mal unser drittes Rodeo wird.“
Polygon sagt, dass die Atmosphäre beim Treffen so war, dass Epic fest an den Erfolg von Fortnite geglaubt hat. Obwohl das Spiel die Journalisten nicht überzeugen konnte. Doch das Studio war wahnsinnig heiß auf einen Hit.
Während Epic früher mit der Gears of War-Serie auf der Xbox 360 enormen Erfolg hatte, versuchten sie seit Jahren, die nächste Hype-Welle zu treffen und einen Trend zu erwischen, der durch die Decke ging.
Man hatte mehrere Eisen im Feuer:
- Mit Fortnite wollte man ursprünglich die Minecraft-Welle treffen
- Mit Unreal Tournament hatte man es auf den eSport abgesehen
- Und Paragon sollte die Welle um Dota 2 und League of Legends erwischen
Als man die Chance erkannte, auf die Battle-Royale-Welle aufzuspringen, hat man die genutzt und voll durchgezogen.
Vorbild: Destiny als Lifestyle-Game, aber noch viel lebendiger
Bei Fortnite: Battle Royale kommt Epic zu gute, wie man das PvE-Spiel Fortnite ursprünglich angelegt hatte. Es war nicht als starres Spiel geplant, sondern als ein sich wandelndes, lebendiges Spiel.
Man erklärte das den Journalisten mit dem Verweis auf Destiny.
Auch Polygon zitiert Mustard: „Destiny ist ein sehr lebendiges Produkt. Wenn man sich Destiny anschaut, ist das zwar technisch nicht Free-to-Play, aber es ist so designt. Alles ist robust und kann ständig weiterentwickelt werden. Es hat einen Rhythmus, einen Takt, der viel lebendiger ist als bei einem traditionellen Spiel. Diese Systeme haben wir auch und unsere Systeme sind noch robuster als die von Destiny.“
Fortnite war also schon so ausgerichtet, schnell weiterentwickelt zu werden – und als Battle Royale-Spiel konnte es diesen Erfolg haben, der dem PvE-Spiel Fortnite nicht vergönnt war.
Aber wie genau hat Fortnite diese Grundlagen geschaffen?
Grund 3: Die Engine
Der größte technische Vorteil, den Epic besitzt, ist klar die verwendete Unreal Engine. Die wird von Epic selbst entwickelt.
Während andere „Tripple-A“-Titel mit ihren Engines nur halbherzige Mobile-Ports bewältigen könnten, die Jahre brauchen, ist die Flexibilität der Unreal Engine eine Wucht.
Denn die Unreal Engine war von Beginn an auf Mobile ausgelegt.
Polygon weiß, dass Epic jahrelang mit den Entwicklern der Hit-Mobile-Serie „Infinity Blade“ an deren Spielen gearbeitet hat, um die Unreal Engine auf Mobile auszulegen. Daher besitzt die Engine von Grund auf die Möglichkeit, iOS und Android zu unterstützen.
Ein Spiel wie PUBG braucht die Hilfe von Microsoft, um ihr Spiel auf die Xbox One zu portieren, geht dazu eine Partnerschaft ein und schließt die PlayStation-4 für eine Zeit aus. Epic muss solche Deals nicht eingehen und kann daher auf maximale Reichweite setzen.
Die Flexibilität der Engine kann besonders von Epic voll ausgenutzt werden. Das gibt Epic und Fortnite einen fast schon unfairen Marktvorteil.
Beobachter denken, dass Epic mit Fortnite durch diesen enormen Speed und die Flexibilität in Regionen vordringen kann, die für andere Spiele nicht zu erreichen sind. Das letzte Spiel, das von einem jungen Publikum so durch die Decke getrieben wurde, war Minecraft.
Mit einem Umweg kann Fortnite also doch noch dem Spiel nacheifern, in dessen Windschatten es ursprünglich einmal nach oben kommen wollte.
Wenn Ihr über Fortnite auf dem Laufenden bleiben wollt, abonniert doch unsere Facebook-Seite mit 100% News zu Fortnite!
Mehr zu Fortnite:
Fortnite: Battle Royale – Tipps vom besten Spieler der Welt
The post Fortnite kommt „mal eben“ aufs Handy – Warum geht das alles so schnell? appeared first on Mein-MMO.de.
Source: Destiny 2 PC