Der koreanische Milliardär Kim Jung-Ju ist der Chef von Nexon. Die MMORPG-Firma hat jetzt ihren Finanzbericht veröffentlicht und der sieht nicht gut aus: Der Preis der Aktie fiel um 14,4 % Der Chef hat dadurch etwa 2,2 Milliarden US-Dollar an Börsenwert verloren. Hintergründe sind ein Skandal um das MMORPG MapleStory, die Entspannung der Covid-Lage und der plötzliche Wertverfall des Bitcoins.
Wer ist das? Kim Jung-Ju (53) ist der Gründer von Nexon, einer riesigen koreanischen Spiele-Firma, die er 1994 selbst aufgebaut hat. Er war einer der Pioniere, die das sogenannte “Freemium”-Modell etablierten: Free2Play-Spiele, bei denen man für Zusatzleistungen dann doch zahlen muss. Noch heute hält Kim Jung-Ju einen erheblichen Anteil der Aktien an seiner Firma.
Nexon war in den 90ern einer der Vorreiter der MMORPGs überhaupt. Auch in den 2000er war die Firma extrem erfolgreich: Das Online-Rollenspiel MapleStory (2003) war bis vor kurzem ein riesiger Hit in Südkorea.
- 2011 brachte Kim Jung-Ju Nexon an die Tokioer Börse.
- 2016 war er in einen Skandal verwickelt. Er soll einen Staatsanwalt mit etwa 814.000 $ bestochen haben, den er noch aus der Studienzeit kannte. Der Skandal wurde als “NexonGate” bekannt. Der Staatsanwalt bekam eine Haftstrafe über 4 Jahre. Kim Jung-Ju zog sich aus dem Aufsichtsrat von Nexon zurück und erklärte öffentlich, wie sehr er sein Fehlverhalten bedauert.
- 2019 wurden ihm alles zu viel: Er wollte seine Anteile an Nexon verkaufen und sich aus dem Geschäft zurückziehen. Da er Nexon nicht seinen Kindern vererben wollte, plante er den Verkauf des MMO-Giganten, am liebsten an den Disney-Konzern. Als er aber keinen geeigneten Käufer fand, nahm er die Firma wieder vom Markt.
Aktien-Kurs von MMORPG-Firma bricht um 14,4 % ein
Warum hat er so viel an Börsenwert verloren? Nexon hat gestern seinen Finanzbericht für das 1. Quartal 2021 vorgestellt: Der wurde an der Tokioer Börse so negativ aufgefasst, dass die Aktie von Nexon um 14,4 % fiel. Da Kim Jung-Ju als Gründer erhebliche Anteile an Nexon hält, verlor er dadurch 2,2 Milliarden US-Dollar und ist jetzt nur noch läppische 10,9 Milliarden US-Dollar wert, wie Forbes weiß (via Forbes).
Darum ist der Börsen-Kurs so tief gesunken:
- Die eigentlichen Umsätze im 1. Quartal 2021 waren hervorragend: Im Vergleich zum Vorjahr waren die Umsätze von Nexon um 7 % gestiegen, und die Firma hat auch 4 % mehr Profit gemacht
- Aber für den Aktienkurs sind die Zukunftsaussichten wichtiger und die sind schlechter geworden: Unter anderem weil die Covid-Pandemie in Südkorea zurückgeht, rechnet man damit, dass kurzfristig nun weniger Spieler kommen und daher sanken die Umsatzerwartungen für die nächsten 3 Monate um 3 %. Man rechnet sogar damit, 19 % weniger Gewinn zu machen als im Vorjahr
Was ist da mit Bitcoin? Im Dezember 2020 war Nexon ein Vorreiter und investierte etwa 2 % seines Vermögens in die Kryptowährung Bitcoin.
Der Bitcoin hat aber in Asien über Nacht etwa 10 % an Wert verloren, nachdem Tesla-Chef Elon Musk gestern über Twitter verkündet hat, dass seine Firma „Bitcoin“ nicht mehr als Zahlungsmittel verwenden würde. Musk hat Umwelt-Bedenken, weil der Energie-Verbrauch beim Mining des Bitcoins so groß ist.
Was ist mit dem MMORPG? Bei MapleStory, einem der wichtigsten MMORPGs von NCSoft, gab es einen Skandal, über den wir auf MeinMMO berichtet haben.
Das Studio hatte die Spieler über Jahre bei den Wahrscheinlichkeit der Stat-Verteilung auf bestimmten Items belogen.
Bei MapleStory sind nun, laut dem Finanzbericht, die Spielerzahlen eingebrochen, seitdem der Skandal bekannt wurde. Man rechnet daher für das nächste Quartal mit hohen Einbußen im Vergleich zum Vorjahr, als MapleStory noch super lief.
Free2Play-MMORPG belügt Spieler jahrelang bei Zufalls-System, hat richtig Ärger
Der Beitrag Mann verliert an einem Tag 2,2 Milliarden $ wegen Bitcoin und MMORPG-Skandal erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
Source: Destiny 2 PC