
Final Fantasy XIV hat sein neues Addon Endwalker angekündigt. Doch bei der MeinMMO-Autorin Irina Moritz wird ihr Abo im Sommer trotzdem aufs Eis legen. Und das ist kein großes Problem.
Das war die Addon-Ankündigung: Die Nacht vom 5. auf den 6. Februar war für viele Tausende FFXIV-Spieler auf der ganzen Welt etwas ganz Besonderes. In einem Announcement Showcase wurde das endlich das neue Addon Endwalker vorgestellt.
In einem Stream präsentierte der Direktor des MMORPGs, Naoki Yoshida, den schicken Teaser-Trailer, neuen spielbaren Heiler-Job und weitere coole Features des kommenden Addons.
Ich habe die Ankündigung genau wie viele andere mitverfolgt, obwohl der Stream hier in Deutschland um 2:30 Uhr nachts startete. Und während der Abschluss der Story und neue Features alle spannend klingen, werde ich Final Fantasy XIV nach über 7 Jahren und 800 Tagen Spielzeit zum ersten Mal de-abonnieren.
Ein Sommer ohne neuen Content
Einer der Hauptgründe, wieso ich mich dazu entschieden habe, war die triste Erfahrung des „Raid-loggings“, die ich im Sommer 2020 gemacht habe.
Raid-logging betreibt man, wenn man sich nur zu den Zeiten ins Spiel einloggt, wenn die Gruppe sich für Raids versammelt. Bei vielen Gruppen wird es nach den Kills der Raids auf ein Mal die Woche reduziert, um schnell seinen Loot zu holen und wieder auszuloggen.
Die Corona-Pandemie, von der wir alle mittlerweile die Nase gestrichen voll haben, hat auch das FFXIV-Team kalt erwischt. Die Folge davon war eine Content-Lücke von 6 Monaten zwischen den Patch 5.2 und 5.3, in der ich mich quasi gar nicht ins Spiel eingeloggt hatte.
Der Content aus 5.2 war an sich spaßig:
- Die Story-Fortzsetzung von Shadowbringers hat gut unterhalten.
- Der Eden-Raid hatte knackige Bosse und starke neue Rüstung zum Farmen.
- Der Wiederaufbau von Ishgard hat coole kosmetische Items als Belohnung gebracht. Und dadurch, dass daran ganze Server zusammen gearbeitet haben, fühlte es sich an wie ein gemeinschaftliches Projekt, wie es sich in einem MMORPG gehört.
Ich habe diesen Content aber so lange gegrindet, dass ich ihn bis zum Release von 5.3 im August nicht mehr sehen konnte. Es reichte nicht, um eine Lücke von 6 Monaten zu schließen.

Wird der Sommer 2021 genauso? Diese Verspätung konnte das Team nicht mehr aufholen, so Direktor Yoshida. Und so wie die Roadmap für das Jahr 2021 bei FFXIV gerade aussieht, wird es im Sommer 2021 ebenfalls eine solche Content-Lücke geben, bis das Addon endlich erscheint.
Hier ist die ungefähre Timeline von Final Fantasy XIV für 2021:
- Der erste Teil des Aufhol-Patches 5.5 erscheint am 13. April.
- Der zweite Teil von 5.5 kommt nach dem digitalen Fan Festival im Mai und wird die Story-Überleitung zu Endwalker schaffen.
- Das Addon erscheint im Herbst 2021. Meine optimistische Schätzung liegt hier bei Mitte September bis Anfang Oktober. Angesichts der instabilen Lage durch Corona kann es aber mit Pech auch November werden.
Auch hier tut sich im Sommer eine Lücke auf, in der es wohl keine neue Content-Zufuhr geben wird. Es fühlt sich an wie ein Déjà vu aus 2020, weswegen ich mir das Raid-logging dieses Mal ersparen möchte und das Abo bis zum Addon aufs Eis legen werde.
Die Formel von FFXIV funktioniert – Nur nicht mehr für mich
Ein weiterer Grund liegt in der Update-Strategie von FFXIV, die ein zweischneidiges Schwert ist. Auf der einen Seite können andere MMORPGs FFXIV um seine konstante Content-Zufuhr nur beneiden.
Alle 3-4 Monate bekommen Spieler einen Brocken an neuen Quests, Raid-Bossen, Dungens, Outfits und sonstigen Inhalten. Es gibt regelmäßig etwas Neues, das Spieler grinden können.
Das ist der Nachteil der FFXIV-Updates: Andererseits kommt es auf Kosten von Überraschung. Die Patch-Struktur von FFXIV hat sich seit 2013 nicht verändert und Veteran-Spieler können häufig mit erstaunlicher Präzision voraussagen, was sie im nächsten Update erwartet, weil sie immer nach demselben Muster aufgebaut sind.
Und so war es auch beim neuen Addon. Der angekündigte Content hat sich stark mit dem der vorherigen Addons überlappt:
- Neuer Story-Content
- Neuer 8-Mann-Raid in normal und episch
- Neuer 24-Mann-Raid
- Neuer extrem schwerer Ultimate-Raid
- Einige neue Dungeons
- 2 neue Jobs
- Erhöhung des Level-Caps um 10 Level
- Neuer Content für Sammler und Handwerker
Die Abwechslung bestand natürlich in der tatsächlichen Form des Contents. Es war zwar klar, dass es neue Jobs und Raids geben wird, aber es konnte niemand vorher wissen, wie genau der neue Heiler oder Raid aussehen werden. Und beim neuen Nahkämpfer-Job wird auch noch stark spekuliert. Aber die generelle Tendenz ist immer dieselbe.
Darum funktionieren die Updates von FFXIV: Anhand der Berichte an Investoren, die Square Enix regelmäßig veröffentlicht, kann man allerdings sehen, dass der Erfolg Yoshida recht gibt.
Die Einnahmen der MMO-Abteilung von Square Enix haben mit dem Release von Shadowbringers einen starken Schub erlebt, was man auch den steigenden Abo-Zahlen von Final Fantasy XIV zuschreibt. Die Update- und Content-Strategie scheint also für das MMORPG gut zu funktionieren.
Ob die Patch-Struktur euch zu sagt, muss natürlich jeder für sich entscheiden. Sie hat ihre Vor- und Nachteile. Aber nach 7 Jahren hat bei mir eine gewisse Müdigkeit angesetzt, die von den aktuellen Infos zum neuen Addon nur verstärkt wurde.
Aber hey, im Mai auf dem digitalen Fan Fest wird es noch mehr Ankündigungen geben. Vielleicht wartet auf mich ja eine dicke Überraschung.

Ist das jetzt ein Problem? Nein, überhaupt nicht
Wenn der Text jetzt bitter rüberkommen sollte, ist er so nicht gemeint. Der Direktor Yoshida selbst hat mal gesagt, dass man sein Spiel de-abonnieren sollte, wenn man keinen Content mehr findet, der Spaß macht. Man sollte sich nicht dazu zwingen, jeden Tag einzuloggen, wenn man im Spiel keine Beschäftigung findet, so Yoshida.
Und das ist sehr wichtig. Gerade bei MMOs habe ich häufig das Gefühl, dass Leute sie unbedingt jeden Tag non-stop spielen möchten und dann wahnsinnig verärgert sind, wenn es zu Content-Dürren kommt.
Einerseits kann ich’s verstehen. Man hat Spaß und möchte mehr davon haben. Aber andererseits sorgt es für unnötig viel Frust. Und genau das will ich an dieser Stelle vermeiden.
Daher werde ich nach dem Patch 5.5. mein Abo zum ersten Mal in über 7 Jahren aufs Eis legen. Wenn das neue Addon dann da ist, stürze ich mich dann frisch und ausgeruht in den Content.
Wenn ihr also auch das Gefühl habt, dass euch beim Spielen gerade der Funke fehlt und ihr Probleme habt, den Spaß am Spiel zu finden, dann zwingt euch nicht.
Es ist ok, eine Pause zu machen.
Final Fantasy XIV teilt Patch 5.5 in zwei Updates auf – Das steckt drin
Der Beitrag Nach 7 Jahren kündige ich zum ersten Mal mein Abo in Final Fantasy XIV erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
Source: Destiny 2 PC