
Im Sommer 2021 soll die westliche Version des MMORPGs Swords of Legends Online erscheinen. Im Rahmen von Find Your Next Game haben wir mit den Entwicklern beim Publisher Gameforge gesprochen und einen Einblick in das Mid- und Endgame des Spiels bekommen.
Was ist das für ein Spiel? Swords of Legends Online ist ein Themepark-MMORPG, das 2019 in China erschienen ist. Es legt seinen Fokus auf:
- Eine traditionell chinesische Story und dazu passende Quests
- Dungeons und Raids
- Mehrere Life Skills
- Verschiedene PvP-Inhalte
- Housing
Swords of Legends soll im Sommer 2021 bei uns erscheinen und über einen eigenen Client, Steam und den Epic Games Launcher spielbar sein. Zuvor wird es noch Alpha- und Beta-Tests geben, die bereits angekündigt wurden.
Das MMORPG wird Buy2Play (je nach Paket zwischen 40 und 100 Euro), sodass ihr einmalig für den Zugang zahlen müsst. Darüber hinaus finanziert es sich mit einem rein kosmetischen Shop.
Wir von MeinMMO haben bereits die ersten 15 Level im Client aus Taiwan ausprobiert und ein Fazit dazu gezogen. Darin haben wir auch über das Kampfsystem und andere allgemeine Inhalte berichtet. Nun konnten wir von MeinMMO mit Gameforge über die Inhalte im Mid- und Endgame des MMORPGs sprechen.
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Das erwartet euch beim Leveln in Richtung Endgame
Wie läuft das Leveln ab? In Swords of Legends Online habt ihr zum Start ihr Wahl aus einer von 6 Klassen. Mit dieser spielt ihr ein Tutorial, das für alle identisch abläuft und in dem man auch auf andere Spieler trifft. Darin erwarten euch vor allem storylastige Quests.
In den ersten Stufen werdet ihr mit der Welt vertraut gemacht und seid vor allem viel in Dialoge vertieft. Die späteren Quests drehen sich dann verstärkt ums Kämpfen.
Sobald ihr etwa Level 15 und die fliegende Stadt “Wolkenstieg” erreicht habt, schaltet ihr die Klassen-Gebiete frei, über die es neue Quests und Fertigkeiten gibt. Diese Gebiete sind aber eher sowas wie ein Hub. Einen großen Teil eurer Spielzeit verbringt ihr mit anderen Spielern in den allgemeinen Spielgebieten.
Was sind Klassen-Gebiete? Diese Gebiete unterscheiden sich je nach Klasse und bieten verschiedene Quests und Minispiele. Beim Todesbringer beispielsweise handelt es sich um eine Art “Simon Says”, ein Kinderspiel, bei dem man vorsichtig vorgehen muss, wie für einen Assassinen typisch.
Neben den Minispielen und Quests lernt ihr außerdem neue Fähigkeiten in diesem Gebiet, die ihr auch direkt in einer Art Tutorial ausprobieren könnt. Passend dazu gibt es ein Info-Fenster, dass die Fähigkeit und den Verbrauch von Ressourcen genauer erklärt.
Auffällig an den Klassen-Gebieten ist zudem die Optik. Beim Todesbringer ist alles in dunklen und lila Farbtönen gehalten, wie es zu einem Assassinen und der Klasse generell passt. Das macht die Gebiete sehr stimmig.
Was ist das Max-Level in SOLO? Swords of Legends hat eine etwas ungewöhnliche Level-Struktur. Ihr startet auf Level “Schüler 1” und levelt von dort bis “Schüler 36”. Danach gibt es eine Quest, mit der ihr auf “Student 1” aufsteigen könnt. Das ist zum Start auch das maximale Level im Spiel.
In China geht das ganze bereits weiter. Dort kann man “Student 36” erreichen und steigt dann zu einem neuen Rang auf. Dieser Rang hat bei uns derzeit noch keine Beschreibung, wird aber vermutlich in Richtung “Lehrer oder Meister 1” gehen.
Das neue Max-Level erschien dort im Rahmen einer Erweiterung, die auch neue Klassen brachte.
Verschiedene Endgame-Inhalte für alle Spieler-Typen
Was bietet Swords of Legends im Endgame? Wer seinen Charakter auf Student 1 gebracht hat, kann sich in vollen Zügen dem Endgame von SOLO widmen. Dort erwarten euch:
- Dungeons und Raids
- Weltbosse und die “Unterwelt”
- Tägliche Quests und Missionen
- Instanziierte PvP-Schlachten, darunter kleine Arenen wie 3v3, aber auch größere Schlachten
- Erfolge
- Fashion-Endgame in Form von besonderen Skins, Reittieren oder Housing-Inhalten
Obwohl die Inhalte nach den gewohnten Aktivitäten in einem MMORPG klingen, macht Swords of Legends einige Dinge anders, besonders bei den Dungeons und Weltbossen. Hier wird vor allem Wert auf Flexibilität gelegt.
Flexible Dungeons und Raids
Wie funktionieren die Dungeons und Raids? Jeder Dungeon kann von einer Gruppe aus 5 Spielern erledigt werden. Allerdings könnt ihr auch mit einer größeren Truppe losziehen.
Die Dungeons skalieren dynamisch für bis zu 10 Spieler. Je mehr Spieler dabei sind, desto mehr Lebenspunkte und andere Boni bekommen die Gegner im Dungeon. Ihr seid in der Zusammensetzung der Gruppe also flexibel, ohne dass der Dungeon für euch insgesamt einfacher oder schwerer wird.
Die gleiche Mechanik gibt es auch bei den Raids. Hier können zwischen 10 und 20 Spieler teilnehmen.
Wie steht es um Belohnungen? Für den Sieg über Bosse gibt es immer persönliche und allgemeine Belohnungen:
- Der persönliche Loot wird von der Gruppen-Größe nicht beeinflusst und bleibt gleich groß, egal mit wie vielen ihr unterwegs seid
- Der Gruppen-Loot jedoch teilt sich durch die vorhandenen Spieler. Unklar ist derzeit, ob das auch weniger Loot für den einzelnen Spieler bedeutet
Das sind die Weltbosse und die “Unterwelt”
Wie funktionieren Weltbosse in SOLO? In den Endgame-Gebieten gibt es mehrere Arten von Bossen. Manche können im Alleingang erledigt werden, andere sind für Gruppen von Spielern gedacht.
Um einen Weltboss zu erledigen, wird der Life Skill “Kopfgeldjagd” gebraucht. Mit diesem lernt ihr eine spezielle Fertigkeit, mit der ihr interagieren könnt, wenn ihr bei einem Boss angekommen seid. Wenn ihr die Fähigkeit einsetzt, werdet ihr in eine spezielle Version der Karte geportet. Dort kämpfen die Spieler dann gemeinsam gegen den Boss, ohne aber die Spieler in der offenen Welt zu stören.
Zudem sind die Weltbosse nicht direkt an Timer gebunden. Sie können zu jeder Zeit herausgefordert und besiegt werden.
Weltbosse geben je nach Schwierigkeit mehrmals oder nur einmal in der Woche Loot. Die genauen Reset-Zeiten stehen bei jedem Boss Ingame dabei. Allerdings können sie trotzdem mehrfach bekämpft werden.
In der Vorschau zeigten mir die Entwickler von Gameforge einen Kampf mit einem riesigen Skorpion, der allein unmöglich zu schaffen war. Trotz Max-Level und fast 3 Minuten Kampf wurden dem Boss knapp 1 % der Lebenspunkte abgezogen.
Was ist die “Unterwelt”? Auch die Unterwelt ist mit einem der Life Skills verbunden. In bestimmten Gebieten lässt sich eine Fähigkeit verwenden, durch die man in eine andere Version der Karte springen kann. Diese Version wurde vom “Bösen Qi” verdorben.
Dort erwarten euch dann andere Gegner und Aufgaben.
PvP mit verschiedenen Battlegrounds
Was wissen wir zum PvP? PvP wird in Swords of Legends nicht in der offenen Welt stattfinden. Wer sich mit anderen Spielern messen möchte, wird in spezielle Battlegrounds gehen. In China gibt es sie in verschiedenen Größen, darunter 3v3, 5v5 und 15v15.
Welche Inhalte wir genau zum Start bekommen, wird jedoch erst in Zukunft verraten.
Skalierung in der offenen Welt und Auto-Run
Skaliert die offene Welt wie in ESO oder GW2? Nein, in Swords of Legends gibt es zum Start 9 Gebiete, die jedoch an bestimmte Level gebunden sind. Allerdings ist der “Power-Spike” nicht so groß, dass man direkt in einem Gebiet knapp unter seinem Level alles mit einem Schlag auslöscht.
Wer jedoch Endgame-Ausrüstung trägt, kann sich ganz entspannt durch die Low-Level-Gebiete schnetzeln.
Gibt es Auto-Pathing? Ja und nein. Auf jeder Karte gab es “Wolken”, die man freischalten kann. Die funktionieren ähnlich wie Greife in WoW. Wenn ihr eine Wolke freigeschaltet habt, könnt ihr sie auf der Karte anklicken und euer Charakter läuft automatisch zu der Wolke hin.
Automatisches Laufen zu Quest-Zielen oder gar automatisches Kämpfen gibt es in Swords of Legends nicht.
Ihr seid ein Auserwählter, der das Böse unter Kontrolle halten muss
Worum geht es in Swords of Legends überhaupt? Vor 30 Jahren gab es eine große Schlacht, in der die böse “Ewige Armee” gegen die Guten gekämpft hat. Bei dieser Schlacht am Qin Mausoleum gewannen zwar die Guten, doch es kamen die Helden der legendären Schwerter ums Leben.
Die Seelen der Schwerter existieren heute noch und als Spieler ist man ein Auserwählter von einer dieser Seelen. Die Aufgabe ist es, das Siegel zu schützen, dass das böse Qi unter Kontrolle hält.
Welche Klassen gibt es zum Start? Mit dem Release von Swords of Legends Online werden wir im Westen 6 Klassen bekommen, die jeweils 2 Spezialisierungen bieten und bereits ausführlich vorgestellt wurden:
- Todesbringer – Ein Assassine mit Sensen, der im zweiten Pfad auch ein Heiler sein kann
- Berserker – Ein klassischer Nahkämpfer, der Schaden verursachen oder tanken kann
- Schwertmagier – Eine DPS-Klasse, die mit Schwertern im Nah- und Fernkampf attackiert
- Barde – Eine Klasse mit einem Saiteninstrument, die Schaden verursachen oder heilen kann
- Beschwörer – Ein Damage-Dealer im Fernkampf, der im zweiten Pfad auch heilen kann
- Speermeister – Ein Nahkämpfer, der als Damage Dealer oder Tank agieren kann
Wer sich einen Überblick über den Einstieg in Swords of Legends und die Klasse Todesbringer machen möchte, findet hier ein 30 Minuten langes Anspiel-Video von der taiwanesischen Version des Spiels aufgezeichnet von mir:
Einschätzung: Abwechslungsreiches Endgame und aussichtsreiche Zukunft
Auf den ersten Blick macht Swords of Legends einen richtig guten Eindruck, was das Thema Endgame-Content angeht. Es gibt verschiedene Aktivitäten für verschiedene Spielertypen und der Fokus liegt ganz klar auf Flexibilität. Das sieht man an den dynamischen Spielerzahlen in Dungeons und Raids und bei den Weltbossen ohne Timer. Nichts ist ärgerlicher, als einen Bosskampf knapp zu verpassen und wie bei Black Desert teilweise 24 Stunden auf den nächsten Kampf zu warten.
Allerdings fehlten noch etliche Details, um über das Thema Langzeitmotivation ausführlich zu sprechen. So wissen wir noch nichts über die genauen Zahlen und Schwierigkeiten der Dungeons und Raids. Sollten diese zu leicht oder zu repetitiv sein, könnte es auf Dauer an Aufgaben mangeln. Auch bezüglich der PvP-Inhalte und dem Item-Grind ist derzeit zu wenig bekannt.
Der für mich positivste Aspekt an dem Gespräch mit Gameforge war die Erweiterung in China. Die zeigt, dass das MMORPG auch nach dem Release weiterentwickelt wurde und dass noch jede Menge Content vorhanden ist, der dann mit der Zeit zu uns nach Europa gebracht werden kann. Genau das mangelte vielen MMORPGs aus Asien in den letzten Jahren. Denn wenn diese Mal zu uns gekommen sind, waren sie meist in ihrer Heimat schon gescheitert.
Wir von MeinMMO werden Swords of Legends Online auch in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin begleiten und euch von den Tests und Inhalten des Spiels berichten.
Wer derzeit auf der Suche nach einem neuen MMORPG ist, das 2021 erscheinen könnte, wird in dieser Liste fündig: Die 8 aussichtsreichsten neuen MMOs und MMORPGs für 2021.
Der Beitrag Neues MMORPG Swords of Legends kommt im Sommer – So sieht das Endgame aus erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
Source: Destiny 2 PC