
Am Freitag, den 19. Februar, lief die Eröffnungszeremonie der BlizzCon 2021. Dort hat Blizzard viele neue Ankündigungen zu ihren diversen Franchises vorgestellt. Wir fragten euch, wie ihr die Eröffnung fandet und die meisten von euch waren nicht zufrieden damit. Woran liegt’s?
Was wurde vorgestellt? Auf der BlizzCon 2021 gab es neue Informationen vor allem zu World of Warcraft und Diablo, die beide einige neue Inhalte bekommen. Die größten Ankündigungen waren:
- Die Arcade-Collection ist da und umfasst drei Klassiker aus der Geschichte von Blizzard: The Lost Vikings, Blackthorne und Rock N Roll Racing
- Patch 9.1 „Ketten der Herrschaft“ für Shadowlands wurde angekündigt
- Das neue Cinematic „Königsgram“ wurde gezeigt, in dem Anduin zur Herold des Kerkermeisters wird
- TBC Classic (The Burning Crusade) erscheint
- Hearthstone erhält eine neue Erweiterung: „Geschmiedet im Brachland“
- Diablo 4 erhält eine neue Klasse: die Jägerin
- Diablo 2 erscheint als Remaster für PC und Konsolen
In unserem Live-Ticker zur BlizzCon 2021 findet ihr sämtliche Ankündigungen und Trailer noch einmal zusammengefasst in zeitlicher Abfolge.
So gut kam die Eröffnung an: Kurz nach dem Ende haben wir euch gefragt, wie euch die Eröffnungszeremonie der BlizzCon 2021 gefiel. Zum Zeitpunkt dieser Auswertung (20. Februar 2021, 15:50 Uhr) haben 878 Leser abgestimmt. Das Ergebnis ist wie folgt:
- 28 % sind „unzufrieden“ (250 Stimmen)
- 23 % sind „weniger zufrieden“ (204 Stimmen)
- 18 % haben eine „neutrale“ Meinung (158 Stimmen)
- 15 % sind „sehr zufrieden“ (134 Stimmen)
- 15 % sind „eher zufrieden“ (132 Stimmen)
Abweichungen bei der Prozentzahl kommen durch Rundungsfehler zustande.
Nur 30 % der abstimmenden MeinMMO-Leser und damit weniger als ein Drittel waren also zufrieden mit der Eröffnungszeremonie. Über die Hälfte von euch fand sie nicht gut. Und die meisten haben eine klare Meinung, warum das so ist.
Remasters und Classics – Braucht Blizzard neue Spiele?
Das stört euch am meisten: In den Kommentaren auf MeinMMO, auf GameStar und auf reddit findet man immer wieder Beschwerden darüber, dass den Ankündigungen der Pepp fehle. Es seien nur aufgewärmte Themen, nichts Neues.
SOPMOD auf MeinMMO etwa meint: „Bin überhaupt kein Fan von dieser aufwandlosen Nostalgie-Schiene, die Blizzard zu fahren scheint […] Gibt’s denn keinen Mut mehr zu Neuem? Verlässt man sich nur noch auf die alten Tugenden mit möglichst wenig Aufwand und Risiko?“
Raiden Van Cleef auf der GameStar etwa fasst die Stimmung unter Zuschauern in eigenen Worten zusammen: „Ich habe das Gefühl, dass Blizzard keine neuen Ideen für Spiele-Serien hat. Geld hätten sie genügend. Der Mut, was Neues zu machen, fehlt.“ (via GameStar)
Gemeint sind offenbar Remasters und Neuauflagen, etwa von Diablo 2, The Burning Crusade, Hearthstone und der Arcade-Collection. Auch im subreddit von Blizzard finden sich gehäuft Memes zu den Neuauflagen und dazu, dass einige Spiele wie Overwatch und Heroes of the Storm einfach vollkommen vernachlässigt wurden:
Warum ist das ein Problem? Blizzard dürfte vielen Fans besonders der älteren Generationen noch ein Begriff sein als Spieleschmiede, die sich viel traut. Projekte wurden einfach gemacht, auch auf die Gefahr hin, dass man sie einstampfen musste.
Diese Mentalität fehlt der Community bei Blizzard 2021 offenbar. Statt mit einem neuen, konkreten Spiel um die Ecke zu kommen oder etwa für Debakel wie das von Warcraft 3 Reforged einzustehen, kämen nur vage Andeutungen für weitere, nicht näher genannte Projekte und Remasters. Präsident J. Allen Brack etwa sagte am Ende der Zeremonie: „Es gibt so viel, an dem wir arbeiten. Von einigen Dingen wisst ihr bereits. Über andere sprechen wir gerne, wenn die rechte Zeit gekommen ist.“
MeinMMO-Leser Tronic48 versucht, das alles ein wenig in Relation zu setzen. Er schreibt:
Hier sind einige unzufrieden? Was habt ihr denn erwartet, ganz neue Spiele oder so? Fragt euch mal selbst, vor allem diejenigen, die sich WoW Classic gewünscht haben: Wieso sollte Blizzard ein neues WoW, zum Beispiel WoW 2 machen, wenn die Mehrheit sich einen Classic-Server von WoW wünscht?
Leaks machen die Freude an der BlizzCon kaputt
Was wurde geleakt? Bereits vor der Convention waren schon etliche der großen Ankündigungen der BlizzCon 2021 durch Leaks bekannt. Patch 9.1 und TBC Classic hat Blizzard sogar selbst versehentlich 30 Stunden zu früh bekanntgegeben.
Auch die große Ankündigung von Diablo 2 Resurrected war schon Wochen zuvor bekannt, als der Spiele-Journalist Jason Schreier das Diablo-2-Remake verraten hat.
Die neue Klasse bei Diablo 4 war etwa noch die größte Überraschung. Die wurde im Vorfeld nicht groß geleakt, Blizzard selbst deutete aber schon an, dass eine neue Klasse während der BlizzCon angekündigt wird.
Darum ist das schlecht: Blizzard baut viel auf dem Effekt auf, die Community mit völlig unerwarteten Wendungen zu schockieren. Die Spiele des Studios binden die Spieler mit Emotionen, die gebündelt auf der BlizzCon freigesetzt werden können.
World of Warcraft ist hier möglicherweise das beste Beispiel. Wäre nicht bereits zuvor bekannt gewesen, dass Anduin „böse“ wird, wäre der Schock beim Cinematic wohl um einiges größer geworden und die Diskussionen wären erst nach der BlizzCon entstanden, nicht davor.
Cortyn analysiert diese Effekte ein wenig genauer: Mir tun die Entwickler bei Blizzard leid, deren Inhalte geleakt wurden
Ein 21 Jahre altes Spiel kommt am besten an
Was ist das für ein Spiel? Die wohl größte Ankündigung der BlizzCon 2021 war das Remaster von Diablo 2 mit dem Beinamen „Resurrected“. Die Neuauflage des ARPG-Klassikers bringt etwa:
- Klassen aus dem originalen Spiel
- sowohl das Grundspiel als auch die Erweiterung Lords of Destruction
- überarbeitete Grafik in 4K mit der Möglichkeit, zur „alten Optik“ zu wechseln
- einige „Quality of Life“-Verbesserungen wie eine geteilte Truhe
- Konsolen-Versionen für PS4, PS4, Nintendo Switch, Xbox One und Xbox Series X|S mit Cross-Progression
Obwohl Diablo 2 bereits knapp 21 Jahre alt ist und obwohl es sich um ein Remaster handelt, wird die Ankündigung von den meisten Spielern begrüßt und erhielt auch hier auf MeinMMO gemessen an den Kommentaren den größten Zuspruch.
Darum kommt Diablo 2 Remaster so gut an: Diablo 2 gilt als Meilenstein des Genres und als das Spiel, das ARPGs bis heute geprägt hat. Für viele Fans ist es noch immer besser als der Nachfolger Diablo 3. MeinMMO-Leser Kartunga etwa sagt:
Habe zum Release 2000 damals Diablo 2 und später LoD wie kein anderes Spiel in meinem Leben gesuchtet […] Dieses Spiel hat mich wie Gothic geprägt. Vor 2 Jahren erst habe ich es wieder gespielt für einige Monate.
Selbst Spieler, die Diablo 2 nicht der Nostalgie wegen feiern, wollen es sich ansehen. Durch seinen guten Ruf hat die Ankündigung selbst Spieler angelockt, die vorher keine Berührung mit Diablo 2 hatten. Nutzer DeepHorse auf reddit etwa schreibt schlicht: „Habe ich nie zuvor gespielt, muss es definitiv mal testen.“