In PlayerUnknown’s Battlegrounds (PC, Xbox One) sollen Spieler aus China einen Großteil der Cheater ausmachen. Doch woran liegt das? Warum ist gerade in China Betrügen und Bescheißen in Games so beliebt?
Viele Spieler des Battle-Royale-Games PlayerUnknown’s Battlegrounds (PUBG) wurden schon Opfer von Cheatern. Regelmäßig werden sie durch Wände erschossen, bekommen zielsicher Headshots ab oder sehen sich mit Gegnern konfrontiert, die wie der Flash durch die Gegend flitzen oder sich sofort heilen.
Laut der Anti-Cheat-Software BattlEye sollen ein Großteil der Cheater in PUBG aus China kommen!
Der Chef von PUBG, Brendan Greene, sagt, dass 99% der Cheats aus China kommen. Cheats seien zwar weltweit verbreitet, aber in China sei die Akzeptanz für das Betrügen etwas höher.
Cheats als Werbemaßname! China hat eine Cheater-Infrastruktur
In China scheint das Geschäft mit Cheat-Software zu boomen. Von den circa 560 Millionen Spielern im Reich der Mitte soll über ein Drittel regelmäßig zu betrügerischer Software greifen. Die Cheats werden dabei freimütig im Netz und im Spiel angepriesen.
Sogar über den Chat-Service „WeChat“ des chinesischen PUBG-Publishers Tencent soll die Bescheißer-Software im großem Stil vertickt werden. Die Preise rangieren zwischen umgerechnet 13 und 76 Euro. Bezahlt wird bequem über “WeChatPay”, das stellt ebenfalls Tencent.
Wem das zu teuer ist, der kann ein spezielles Gaming-Café aufsuchen. Manche dieser „i-Cafés“ sollen ungeniert mit bereits vorinstallierter Cheating-Software werben. Frei nach dem Motto „Kommt zu uns zum Zocken, hier gewinnt ihr garantiert!“
Klar ist in jedem Fall: Die Infra-Struktur für das Cheating ist in China gegeben. Ironischerweise gehören viele der Dienste, über die Cheats vertrieben werden, zu Tencent. Der Firma hinter PUBG in China.
Was hat es mit Cheating und China auf sich? Kulturell akzeptierter als bei uns
Doch warum kommen überhaupt so viele Cheater aus China? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der chinesischen Kultur und Cheating? Im Netz gibt es viele Quellen, die sich damit befasst haben. Einige der Begründungen haben wir hier für euch gesammelt.
Bedenkt aber, dass es sich um subjektive Eindrücke aus dem Internet handelt und nicht um eine kulturwissenschaftliche Studie. So heißt es in den Erklärungsmodellen:
- In China verdienten viele Leute wenig Geld. Wer jedoch in Spielen wie PUBG durch Erfolg Lootboxen freischaltet, kann die für Echtgeld verticken. Das lohnt sich freilich nur, wenn man oft gewinnt und da kommen Cheats gerade recht.
- In China nehme man es mit geistigem Eigentum nicht sonderlich genau. Daher gäbe es so viele China-Klone von bekannten Games. Die Moralvorstellung, dass man mit Abkupfern oder eben auch Cheating etwas „Falsches“ mache, sei einfach nicht weit verbreitet.
- „Cheating“ sei in der Kultur Chinas weit verbreitet. Schon im Mittelalter wurde bei kaiserlichen Eignungstests für den Beamtenstand betrogen und bestochen. Das sei bis heute so geblieben. Betrug und Unterschleif sei auch in Schulen und Unis ein Riesen-Problem. In einer Provinz gab es sogar mal einen Aufstand der Eltern, weil der Staat plötzlich verschärfte Überwachung bei einem Test anordnete und massig Schüler durchfallen lies. Den Artikel findet ihr auf der Webeseite Telegraph.co.uk.
- Überhaupt stünden viele junge Leute in China unter großem Erfolgsdruck. Das Land macht seit Jahren einen radikalen Wandel durch und man müsse unbedingt erfolgreich sein. Dabei würde nur das Ergebnis zählen. Wenn man also mit geringem Aufwand etwas erreichen würde, wäre man im Vorteil gegenüber anderen, die dafür nicht clever genug sind oder sich die besten Cheats nicht leisten können. Es gelte also „Schau her, ich bin ein toller Hecht, weil ich die beste Cheating-Software hab, ihr Kacknoobs!“
Cheating ist ein Riesen-Problem, Regierung und Publisher wollen durchgreifen!
Das Cheating in Games wie PUBG und Co. ist bei weitem keine Bagatelle mehr. Denn In China ist eSport beliebt. 57 Prozent der Zuschauer von eSport-Übertragungen sollen aus China stammen. 2022 soll die große Sportveranstaltung „Asian Games“ in China stattfinden, wo eSports ebenfalls mit Medaillen und Prämien ausgezeichnet werden.
Da will freilich niemand Schlagzeilen über massives Cheating bei den eSport-Athleten des Gastgeberlands sehen. Damit das Problem eingedämmt wird, geht unter anderem Publisher Tencent gegen die Betrüger vor. Zusammen mit der Regierung konnten zuletzt über 120 Cheat-Anbieter polizeilich belangt werden.
Über 100.000 Euro Strafe für Streamer
Außerdem gibt es langsam Konsequenzen für cheatende Streamer. Ein bekannter Streamer namens Lu Benwei aka „Wu Wu Kai“ wurde zuletzt wegen „unzivilisiertem Verhalten“ von Tencent gebannt und zu einer Strafe von circa 127.000 Euro verdonnert. Der Steamer dementiert es zwar, aber man geht davon aus, dass er auch gecheatet haben soll.
Wegen den Cheatern fordern viele Spieler mittlerweile, die gesamte chinesische Region in PUBG auszusperren!
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Source: Destiny 2 PC